Zwei aufeinanderfolgende Rollskiwochenenden
Ein zu hinterfragender Aufwand
Wolkser Rollskirennen am Störmthaler See und Langstreckenrennen in Trebsen

 

Nachdem unser Rollski- Koordinator vom Land Sachsen seinen Posten niedergelegt hat, sieht es in diesem Jahr mit einer einheitlichen Rollski- Saisonplanung sehr mau aus. Auf der Seite des Skiverbandes Sachsen findet man gar keine aktuellen Termine oder Ausschreibungen. Und im Internet muss man auf irgendwelche Spaßseiten zurückgreifen, um an Termine oder Ausschreibungen zu kommen. Denn traditionelle, herkömmliche Einladungen werden nicht mehr verschickt. Und Internetseiten von den jeweiligen Vereinen sind kaum zu finden oder nicht aktuell in ihrer Gestaltung. Alles in allem gibt es momentan keine Koordination der Sportart Rollski in Sachsen. Wer rollen möchte, der muss sich umständlich kümmern. Es gibt auch scheinbar keinen Rollski- Cup mehr. Denn eine Ausschreibung dazu ist nicht zu finden und die dementsprechenden Wettkämpfe sind nirgends festgelegt. Eine traurige Entwicklung. Aber, wie im Großen, so auch im Kleinen.
Was mich weiterhin unsagbar ärgert ist, der Fakt, dass alle Rollskirennen 09:30 oder 10:00 Uhr starten. Das ist einfach in der heutigen Zeit so etwas von daneben, dass man eigentlich gar nicht mehr hinfahren und starten sollte. Denn wenn in Leipzig, egal in welchem Nest um Leipzig herum, um 09:30 Uhr der erste Start erfolgt, muss man wenigstens um 08:30 Uhr aufschlagen. Das bedeutet, dass die ersten Sportler von Zittau 05:30 Uhr in die Autos steigen. Damit das klappt, steht die 11 Jährige oder der 13 Jährige 04:45 oder 05:00 Uhr aus dem Bett. Dann kotzt er noch einmal auf der Anreise und dann soll er einen vernünftigen Wettkampf absolvieren. Was ist denn das für eine völlig dämliche Herangehensweise. Das machen auf Dauer weder die Eltern noch die Sportler mit. Diese selbstaufopferungsvollen Zeiten sind lange vorbei. Nur einige Veranstalter scheinen das nicht zu begreifen.
Man kann auch nicht einfach einen Tag eher anreisen. Auch diese Zeiten sind vorbei. Denn ein Quartier für eine Nacht will keiner mehr vergeben oder du kannst das über den Verlauf der Saison gar nicht mehr bezahlen. Denn es kann ja nicht sein, dass so ein mickriger Rollskiwettkampf pro Wochenende für den Teilnehmer bei 150- 200 Euro endet. Wer soll denn das noch finanzieren? Früher war es so, da sind wir nach Hessen oder nach Bayern gefahren, da haben wir unsere Quartiere von den Veranstaltern kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Egal, ob Bungalows, Schulen, Turnhallen oder Vereinsgebäude. Das gibt es alles nicht mehr. Also muss man das alles an einem Tag bewältigen. Aber wie gesagt: „Diese Zeiten.“
Nehmen wir uns ein Beispiel am Fußball. Warum geht das dort und bei uns nicht? Die spielen im Kreisgebiet am späten Vormittag und in der Landesliga erst am Nachmittag 14 oder 15 Uhr. Damit ist eine ordentliche Anreise möglich. Wir bekommen das nicht hin.
Wolkser Rollskirennen:
Nach unserer fast ausgefallenen Wintersaison waren natürlich unsere Rollskiläufer schon ein bisschen heiß auf ihre neue Saison. Für den ersten Wettkampf hatten wir einen PKW gechartert. Ein Fahrer und vier Starter. Leider mussten wir schon ein Mädchen und den Trainer zu Hause lassen (kein Platz mehr). Aber unsere vier Jungen waren eigentlich guter Dinge. Obwohl wir in diesem Jahr noch nicht viele Rollskikilometer in den Beinen hatten. Denn durch unsere Ostseeradtour ordnete sich dieser Reise bisher alles andere ein wenig unter. Aber, wir fahren erst einmal hin, starten und werden sehen, wo wir uns in der Konkurrenz wiederfinden. Denn unsere 30 jährige Rollskitradition wollten wir auch in diesem Jahr nicht enden lassen. Und so schlecht sahen wir beim ersten Rennen am Störmthaler See gar nicht aus. Bruno hatte etwas Glück. Er startete als Einziger in seiner AK und damit Platz 1.
Wo waren die ganzen Jungen? Julius machte seine Sache wieder gut. Der Sieger war weg und nicht zu halten. Damit Platz 2 am Ende. Anton belegte in seiner Altersklasse den 3. Platz. Da waren schon ein paar alte Konkurrenten am Start. Und nach 16 km hatte er nur 5 Sekunden auf den 2. Platz und 14 Sekunden auf den Sieger Rückstand. Er sagte, dass er vielleicht einen Tick zu spät in den Zielsprint gegangen sei. Franz, als Rollski- Cup Sieger vom letzten Jahr, konnte den schnellsten Männern nur 1,5 Runden folgen. Dann versteuerte er sich ein bisschen bei der Wende und da war die Spitzengruppe sofort mit einem Zwischenspurt auf und davon. Und einmal raus aus dem Windschatten, ist es ganz schwer alleine wieder hinein zu laufen. Aber die schnellen Gegner wussten, wenn wir Heinrich bis zur Zielgeraden mitschleppen, haben wir im Zielsprint ganz schlechte Karten. Deshalb klärten sie das Problemchen auf der Strecke. Aber Franz sagte selbst, dass er noch etwas dicke Beine von der Ostsee hatte und das er nicht in der Lage war, zu kontern. Damit geht der 4. Platz in Ordnung. Unser erster Rollskiwettkampf und unsere erste Standortbestimmung. So schlecht sah das doch gar nicht aus. Dann werden wir nächste Woche wohl wieder an der Startlinie stehen. Allerdings ist das Auto wieder voll. Und der Trainer ist wieder nicht dabei. Aber so ist das nun mal. Und es geht noch mal eine halbe Stunde eher los, weil der Start schon 09:30 ist.
Langstreckenlauf in Trebsen:
Bei sehr unklarer Wetterlage behielten die Veranstalter einen kühlen Kopf und waren noch am Vorabend optimistisch, dass ihr Langstreckenlauf durchgeführt werden kann. Zumindest hatten sie alles vorbereitet. Denn der Deutsche Wetterdienst warnte ja nun schon seit Donnerstag, dass uns von Süden her eine starke 5 B Regenfront erreichen soll. Zumindest warnte der Wetterbericht vor lokal starken Gewittern mit ergiebigen Regenfällen. Ok, der Wettkampf findet statt. Und wir wollten auf jeden Fall nach Trebsen fahren. Also ging es am Sonntag wieder vor dem Aufstehen los in Richtung Leipzig. Heute wollten wir alle sechs momentan trainierenden Rollskiläufer mitnehmen. Aber auf Grund der unsicheren Wetterlage habe ich darauf verzichtet, Anni zum ersten Mal einem Rollskistart, vielleicht sogar bei regennasser Straße, zu unterziehen. Also gingen unsere fünf erfahrensten Rennläufer an den Start. Und es sah sogar noch besser aus, wie letzte Woche. Das Wetter hielt und die Läufer hatten ganz brauchbare Bedingungen.
Bruno gewann erneut seine Altersklasse im Alleingang. Da hat sich aber brutal die Spreu vom Weizen getrennt, wenn in der AK 15 männlich schon kein weiterer Rollskiläufer mehr in Sachsen zu finden ist. Und dieser Negativtrend setzt sich fort. Dann fuhren unsere anderen Jungen alle auf dem 2. Platz ins Ziel. Julius wiederholte seine Platzierung von letzter Woche mit dem 2. Platz. Und er konnte den Abstand von letzter Woche über die Distanz von 12 km heute um die Hälfte verringer. Auch Anton verbesserte sich gegenüber letzter Woche um einen Platz und wurde ebenfalls Zweiter mit der zweitschnellsten Laufzeit über die 24 km. Den dritten 2. Platz erkämpfte sich heute Franz bei den Männern über 30 km mit der gesamt zweitschnellsten Laufzeit über diese Distanz. Obwohl es bei Ankunft in Trebsen noch gar nicht nach Start bei ihm aussah. Denn Bauchschmerzen und Durchfall nach einem fragwürdigen Dönerverzehr am Vorabend beim Cup Finale stellten sich einem 30 km Start hartnäckig entgegen. Er hatte auch noch etwas dicke Beine vom Fußballspiel am Vortag. Für diese Umstände im Vorfeld lief das Rennen dann doch ganz gut. Und auch Levana hatte sich in Trebsen mit an die Startlinie gestellt. Für sie war es damit der Saisonauftakt und wo stehe ich in meiner Konkurrenz. Sie beendete ihr Rennen mit dem 6. Platz. Na, da konnten wir doch insgesamt wieder zufrieden sein. Mal sehen, wo wir als nächstes im Rollski an den Start gehen.
Aber wir haben auch noch genug andere Wettkämpfe in den nächsten Wochen zu besuchen.

V.H.                                                   Juni 2024                                                    

Ergebnisse Wolks, Bilder Wolks, Ergebnisse Trebsen (in der Bildergalerie), Bilder Trebsen

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski